Karzinome

Die Karzinome (Krebs)

Krebs - Allgemeines

Krebs bald Todesursache Nummer eins

Im Jahr 2010 wird Krebs in der Todesursachenstatistik die bisher von den kardiovaskulären Erkrankungen belegte Spitzenposition übernehmen.

Krebserkrankungen nehmen weltweit dramatisch zu. Im Jahr 2010 werden sie laut einem Bericht der Weltgesundheitsbehörde WHO die Haupttodesursache sein, noch vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In diesem Jahr werden schätzungsweise zwölf Millionen Krebserkrankungen neu diagnostiziert werden und sieben Millionen Menschen aufgrund von malignen Tumoren versterben. Im Jahr 2030 wird Krebs sogar bei 27 Millionen Menschen neu erkannt werden und bei 17 Millionen zum Tod führen, so die Prognose der WHO.

Eine besonders rasante Zunahme von Krebserkrankungen wird in Ländern mit mittlerem und geringem Einkommen erwartet. Als ein wichtiger Grund gilt die Annahme "westlicher" Lebensgewohnheiten, das heißt insbesondere das Zigarettenrauchen und der Konsum von hochkalorischer und fettreicher Ernährung.

Darmkrebs - Allgemeines

Der menschliche Darm besteht aus verschiedenen Regionen, die sich in ihrem Aufbau und ihrer Funktion unterscheiden. In jeder dieser Regionen können Zellen der Darmschleimhaut zu Krebszellen werden und sich unkontrolliert vermehren. Die so entstehenden Geschwülste (Tumore) können, wenn sie bösartig (maligne) sind, sich im ganzen Körper verbreiten und Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden.

Bei der Entstehung von Darmkrebs spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Die meisten Darmkrebsfälle treten auf, ohne dass für den Einzelfall eine Ursache bekannt ist. Falsche Ernährung, eine ungesunde Lebensweise und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen können die Entwicklung von Darmkrebs begünstigen.

Manche Darmkrebsformen sind darüber hinaus vererbbar. So ist die Wahrscheinlichkeit, zu erkranken, ungefähr doppelt so hoch, wenn ein Verwandter ersten Grades bereits Darmkrebs hat. Für andere Darmkrebsformen scheint es eine genetische Veranlagung zu geben. Bei diesen Menschen kann Darmkrebs leichter entstehen als bei unbelasteten Personen.

Darmtumore wachsen langsam und machen sich gewöhnlich erst spät bemerkbar. Beschwerden treten meist erst dann auf, wenn der Krebs sich bereits stark ausgebreitet hat. Die Heilungschancen hängen maßgeblich vom Zeitpunkt der Behandlung ab: Wird Darmkrebs im Anfangsstadium behandelt, kann er häufig geheilt werden.

Wichtige Krankheitszeichen des Darmkrebses sind veränderte Stuhlgewohnheiten, Blut im Stuhl, Gewichtsverlust, Blutarmut und Darmverschluss. In jedem Fall sollten Patienten mit wochenlang andauernden Leibschmerzen einen Spezialisten für Magen-Darm-Erkrankungen, einen Gastroenterologen, aufsuchen und eine Darmspiegelung durchführen lassen.

Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen kann Darmkrebs rechtzeitig erkannt werden. Bei einer Darmspiegelung wird der Tumor in 6 von 10 Krebsfällen entdeckt. Die Krankenkassen übernehmen für alle Versicherten ab 55 Jahren die Kosten einer Darmspiegelung, für familiär Vorbelastete auch schon früher.

In Deutschland ist Darmkrebs bei Frauen die zweithäufigste, bei Männern die dritthäufigste Krebserkrankung. Hierzulande erkranken jedes Jahr 70.000 Menschen, 30.000 sterben daran. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Die meisten Darmtumore kommen im Dickdarm vor (knapp 95%), lediglich 2-5% betreffen den sehr viel längeren Dünndarm.

Entstehung

Darmkrebs entwickelt sich meist aus gutartigen Tumoren (Adenome bzw. Polypen). Die Entstehung von Darmkrebs aus einem Adenom hängt unter anderem von der Adenomgröße ab. Adenome mit einer Größe von unter 1 cm haben ein sehr niedriges Entartungsrisiko von bis zu 5%. Je größer das Adenom ist, desto mehr steigt die Wahrscheinlichkeit für Darmkrebs: Bei einem Adenom von über 4 Zentimeter liegt sie bei 75%.

Verschiedene genetische Veränderungen (Mutationen) bewirken die Entwicklung vom Adenom zum Karzinom. Häufig betreffen diese Veränderungen Gene, die das Zellwachstum regulieren oder für Reparaturen am Erbgut (DNA) zuständig sind. Dies kann dazu führen, dass die Entwicklung vom gutartigen Adenom zum Karzinom in 1-2 Jahren durchlaufen wird, statt in 5-10 Jahren

Risikofaktoren und Ursachen

Meist entwickelt sich Darmkrebs ohne erkennbare Ursache. Bei bestimmten Darmkrebsformen spielen aber erbliche Faktoren eine maßgebliche Rolle, und auch ein ungesunder Lebensstil kann die Entstehung von Darmkrebs ungünstig beeinflussen.

Erbliche Faktoren

Darmkrebs kann durch eine entsprechende genetische Veranlagung begünstigt werden. Verwandte ersten Grades von Patienten mit Darmkrebs weisen ein ungefähr doppelt so hohes Erkrankungsrisiko auf als Personen ohne betroffene Angehörige. Es wird angenommen, dass bei ungefähr 90% der Patienten Veränderungen im Erbgut zu Darmkrebs führen, bei 5-6% ist eine erbliche Form im engeren Sinne erwiesen. Aus diesem Grund wird die Familiengeschichte bei Vorsorgeuntersuchungen besonders berücksichtigt.

Sind in Ihrer unmittelbaren Verwandtschaft Darmkrebsfälle aufgetreten, so bedeutet dies nicht, dass die Erkrankung auch bei Ihnen zwangsläufig ausbricht. Aber Sie sollten sich in diesem Fall von Ihrem Internisten (Gastroenterologen) eingehend beraten und untersuchen lassen.

Vererbbare Darmkrebsformen

Zu den vererbbaren Erkrankungen gehören:

Familiäre adenomatöse Polyposis

Bei dieser Form entstehen aus mehr als 100 Adenomen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bis zum 40. Lebensjahr bösartige Tumore. Die Erkrankung tritt bei jedem 3. Patienten vor dem 30. Lebensjahr auf. In 20-30% der Fälle besteht keine familiäre Vorbelastung, sie entwickeln sich offenbar durch spontane Veränderungen im Erbgut.

Unbehandelt entwickeln praktisch alle Patienten nach etwa 30 Jahren Krebs. Die Therapie der Wahl ist eine vorbeugende operative Entfernung des gesamten Grimm- bzw. Mastdarms.

Vererbbares nichtpolypöses Kolonkarzinom-Syndrom (z. B. Lynch-Syndrom)

Diese vererbbare Form tritt bei bis zu 80% der Patienten um das 45. Lebensjahr auf. Der Tumor kommt häufig im rechten Kolonabschnitt vor. Zusätzlich besteht ein erhöhtes Risiko für andere Krebsarten z. B. für Eierstock- bzw. Magenkrebs. Mit Hilfe eines speziellen Kriterienkatalogs lassen sich Personen mit hohem Erkrankungsrisiko identifizieren (Amsterdam-Kriterien). Regelmäßige Früherkennungsmaßnahmen sind für die Betroffenen besonders wichtig.

Ursache für die Erkrankung ist eine Mutation, so dass Reparaturen an der DNA nicht mehr durchgeführt werden können und sich neue Genveränderungen immer weiter anhäufen. Das krankheitsauslösende Gen kann innerhalb einer Familie mittels Genanalyse bestimmt werden. Familienmitglieder, die dieses Gen nicht besitzen, haben kein erhöhtes Krankheitsrisiko.

Besonderheiten bei Kindern

Polypen des Kindesalters sind meist embryonale Gewebsfehlbildungen und können sowohl spontan entstehen als auch Zeichen für eine familiäre juvenile Polyposis sein. Generell sind Patienten mit erblichen Polyposis-Syndromen bereits in jungen Jahren besonders gefährdet, an Darmkrebs zu erkranken.

Lebensstil

Ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, das Darmkrebsrisiko zu verringern. Entsprechend können verschiedene Faktoren die Entstehung von Darmkrebs begünstigen:

Fett- und fleischreiche sowie ballaststoffarme Fehlernährung mit zusätzlicher übermäßiger Kalorienzufuhr und Übergewicht. Da ballaststoffarme Ernährung länger im Darmtrakt verbleibt, wirken krebserregende Stoffwechselprodukte der Darmbakterien intensiver auf das Gewebe ein und begünstigen so die Entstehung von Darmkrebs. Eine ausgewogene Ernährung ist auch hinsichtlich des Risikofaktors Übergewicht von großer Bedeutung.

Risikoerkrankungen wie langjährige chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (insbesondere Colitis ulcerosa, Brust- , Eierstock- und Gebärmutterkrebs sowie der Zustand nach einer Operation im Urogenitalbereich (z.B. Ableitung der Harnwege in den Grimmdarm, da der Harn Substanzen enthält, die krebserregend auf die Grimmdarmschleimhaut wirken können)

Das Alter leistet ebenfalls einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Entwicklung des Darmkrebses. Ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko erheblich an. 90% der Darmkrebsfälle treten nach dem 50. Lebensjahr auf.

Neuere Studien weisen einen Zusammenhang zwischen erhöhtem langjährigen Nikotin- und Alkoholkonsum und Darmkrebs nach. Beide Genussmittel enthalten Stoffe, die die Darmzellen schädigen.

Bei weniger als 1% der Patienten ist der Darmkrebs Folge einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung.

Symptome

Erste Anzeichen

Die Erkrankung beginnt meist schleichend und mit sehr unterschiedlichen Krankheitszeichen, wie z. B. Leistungsminderung, Müdigkeit, Gewichtsverlust, Fieber oder Nachtschweiß. Da diese Symptome auch auf andere Krankheiten deuten können, wird Darmkrebs sehr oft zu spät erkannt.

Das einzige zuverlässige Frühsymptom ist eine Blutbeimischung im Stuhl. Aber dieses Alarmzeichen wird häufig fehl gedeutet, da es auch auf Hämorrhoiden zurückgehen kann. Deshalb sollten Sie sich bei Blut im Stuhl in jedem Fall auf Darmkrebs untersuchen lassen, auch wenn Sie Hämorrhoiden haben. Andererseits bedeutet das Fehlen dieses Krankheitszeichens keine Entwarnung: Darmkrebs kann auch vorliegen, wenn kein Blut im Stuhl vorhanden ist.

Eine plötzliche Änderung der Stuhlgewohnheiten, faulig-eitriger Stuhlgeruch und ständiger Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall sowie Schleimbeimischungen sind oft mögliche erste Anzeichen für Darmkrebs. Auch das Symptom des „falschen Freundes" (Blähungen mit Stuhlabgang) sowie konstant üble „Windgerüche" können ein Hinweis auf Darmkrebs sein. Sie sollten daher bei verändertem Stuhlverhalten oder Blut im Stuhl einen Internisten aufsuchen und sich untersuchen lassen.

Krebs im Enddarm verursacht oft schmerzhaften Stuhlgang mit Beimischungen von Blut und Schleim. Eine Verengung des Darms durch den Tumor führt zu „Bleistiftstuhl" und unwillkürlichem Stuhl- und Windabgang. Bei Tumoren im Blinddarm leiden Patienten häufig unter Schmerzen im rechten Unterbauch, größere Tumore können manchmal durch die Bauchdecke hindurch als walzenförmige Verhärtung ertastet werden.

Krankheitsbild

Darmkrebs zeigt erst im Spätstadium ein typisches Krankheitsbild. Dazu gehören bei Krebs des Grimmdarms Schmerzen im Bauchbereich und bei Krebs im Mastdarm im Becken bzw. der Lendenwirbelsäule.

Eventuell ist der Tumor sogar zu tasten, besonders wenn er auf der rechten Seite des Grimmdarms oder im Mastdarm sitzt. Eine chronische Blutarmut (Anämie), u. a. erkennbar an blasser Gesichtsfarbe und Müdigkeit, verminderte Belastbarkeit sowie späterer Gewichtsverlust sind ebenfalls Hinweise auf einen Tumor. Die Blutarmut kommt in diesem Falle durch das Bluten des Tumors zustande, das für das bloße Auge aber nicht im Stuhl erkennbar ist und das nur der behandelnde Internist/Gastroenterologe im fäkalen Okkultblut-Test oder in der Koloskopie nachweisen kann.

Hat der Darmtumor bereits eine gewisse Größe erreicht, füllt er den Darm teilweise oder vollständig aus und führt zu einem Darmverschluss (Ileus). Hierbei kommt es zu einem frühzeitigen Stuhl- und Windverhalt und ausgeprägten Blähungen. Im weiteren Verlauf tritt Erbrechen mit Kotbeimengungen auf, die von heftigen, anfallartigen Schmerzen begleitet sein können. Ein solcher Fall ist Anlass für eine sofortige Operation, sofern der Zustand des Patienten dies zulässt.

Andere Erkrankungen können darmkrebsähnliche Beschwerden verursachen. Dazu gehören die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa und Unverträglichkeitsstörungen wie die Sprue/Zöliakie oder die Laktose-Intoleranz. Nur der Internist/Gatroenterologe kann feststellen, welche Erkrankung tatsächlich vorliegt. Er kann mit einer Koloskopie und der Entnahme von Gewebeproben (Biopsie) zwischen den verschiedenen Erkrankungen unterscheiden.

Auswirkungen & Komplikationen

Typische Komplikationen beim Darmkrebs sind der Darmverschluss (Ileus) durch den Tumor und der Durchbruch durch die Darmwand mit Entwicklung einer Bauchfellentzündung (Peritonitis). Dieses Krankheitsbild ist lebensbedrohlich und erfordert eine sofortige intensivmedizinische Betreuung. Normalerweise sind sowohl Darmverschluss als auch der Darmdurchbruch Zeichen von fortgeschrittenem Darmkrebs.

Weitere schwerwiegende Komplikationen sind das Übergreifen auf Nachbarorgane (Blase, Vagina, Leber usw.) oder das Abdrücken lebensnotwendiger Blutgefäße. Dies kann zum Infarkt und Absterben des Darmes oder umliegender Organe führen.

Im fortgeschrittenen Stadium bildet Darmkrebs häufig Metastasen aus. Diese besiedeln in den meisten Fällen die Leber und führen schließlich zu Leberversagen mit Gerinnungsstörungen, Ödemen und Bewusstseinseintrübung. Atemnot, andauernder und blutiger Husten können dagegen ein Hinweis auf Metastasen in der Lunge sein. Breitet sich der Darmkrebs nicht über den Blutweg, sondern über die Lymphbahnen aus, sind in der Regel die Lymphknoten neben der Aorta (Hauptschlagader), in den Leisten und der Beckenwand betroffen. Verhärtete und geschwollene, aber schmerzlose Lymphknoten sowie eine geschwächte Immunabwehr sind die Folge.

Vorsorge

Da Darmkrebs viele verschiedene Krankheitszeichen auslösen kann und kein einheitliches Krankheitsbild aufweist, wird er oft nicht oder zu spät erkannt. Einen wesentlichen Beitrag zur Früherkennung von Darmkrebs bieten Vorsorgeuntersuchungen für Patienten ab dem 45. Lebensjahr. Im Rahmen dieser Vorsorge kann der behandelnde Internist das Darmkrebsrisiko des Patienten einschätzen und im Verdachtsfall weitere Untersuchungen durchführen.

Einen wichtigen Hinweis auf das Darmkrebsrisiko liefert ein Blick auf die familiäre Krankheitsgeschichte. Zu den Untersuchungen gehört das Abtasten des Mastdarms mit dem Finger im Rahmen einer allgemeinen körperlichen Untersuchung. Zusätzlich wird der Stuhl mit einem (fäkalen Okkultblut-Test) auf Blut untersucht, alle 3-5 Jahre erfolgt eine Spiegelung des Mastdarms und mindestens einmal im Leben eine vollständige Darmspiegelung. Auch wenn die Darmspiegelung Risiken birgt, z. B. Infektionen oder Blutungen, profitieren vor allem die über 50-Jährigen von dieser Untersuchung. Darüber hinaus lässt sich durch die Entfernung von Adenomen die Entstehung eines Tumors verhindern.

Jeder gesetzlich Versicherte hat Anspruch auf mindestens 2 Darmspiegelungen. Die Kosten einer Koloskopie werden ab dem 56. Lebensjahr von den Krankenkassen übernommen, bei unauffälligem Befund wird eine Nachfolgeuntersuchung frühestens 10 Jahre später von den Krankenkassen gewährt. Ab dem 50. Lebensjahr bis zur Vollendung des 55. Lebensjahres besteht der Anspruch auf die jährliche Durchführung eines fäkalen Okkultblut-Tests. Bei einem positiven Befund sollte der komplette Darm untersucht werden.

Ab dem vollendeten 55. Lebensjahr kann zwischen dem fäkalen Okkultblut-Test alle 2 Jahre oder einer Darmspiegelung im Abstand von 10 Jahren gewählt werden. Risikopatienten sind natürlich von dieser Regelung ausgenommen und werden besonders engmaschig kontrolliert.

Verwandte von Darmkrebs-Patienten

Verwandte ersten Grades von Darmkrebs-Patienten sollten in einem Alter eine Darmspiegelung durchführen lassen, das 10 Jahre vor dessen Krebserkrankung liegt. Ist die Erkrankung vor dem 60. Lebensjahr aufgetreten, sollte die Untersuchung ab dem 40. Lebensjahr des Verwandten erfolgen. Bei engen Verwandten von Darmkrebs-Patienten über 60 Jahren wird die erste Darmspiegelung ab dem 50. Lebensjahr empfohlen.

Verwandte eines Patienten mit familiärer adenomatöser Polyposis weisen ein erhöhtes Darmkrebsrisiko auf. Sie sollten deshalb bereits im Alter von 10 Jahren untersucht werden, ob das entsprechende Gen für die Erkrankung vorliegt. Bei positivem Ergebnis sollte der Darm jährlich untersucht werden.

Risikopatienten für ein vererbbares nichtpolypöses Kolonkarzinom-Syndrom und deren Angehörige sollten im 18. Lebensjahr auf das Vorliegen des entsprechenden Gens hin getestet und ab dem 25. Lebensjahr jährlich mittels Darmspiegelung untersucht werden.

Bei Patienten mit chronischer Darmentzündung, die seit mehr als 8 Jahren unter Colitis ulcerosa oder seit mehr als 15 Jahren unter linksseitiger Darmentzündung leiden, wird in den ersten beiden Jahren eine jährliche Darmspiegelung des kompletten Darms durchgeführt, später alle 2 Jahre

Gesundheitsbewusstes Verhalten

Zusätzlich zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen verringert eine gesunde Lebensweise die Gefahr von Darmkrebs. Dazu gehört:

Vollwertige Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Fisch und Geflügel, wenig tierische Fette und rotes Muskelfleisch in Maßen

- Regelmäßiger Stuhlgang

- Normalgewicht

- Bewegung und sportliche Aktivität

- Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum vermeiden

Völlig verhindern lässt sich Darmkrebs durch diese Maßnahmen allerdings nicht, da neben der erblichen Vorbelastung auch weitere, unbekannte Faktoren eine Rolle spielen.